Nach der Überlieferung soll es an einem Herbstabend des Jahres 1878 gewesen sein, als einige Männer im „Alten Wirt“ (heute Hotel Bauer) zusammenkamen und beschlossen, eine Schützengesellschaft zu gründen. Die Eintragung beim Kgl.Bezirksamt erfolgte dann 1879. Der Verein gab sich den Beinamen „Die Gemütlichen“ und die Geselligkeit stand im Vordergrund. Geschossen wurde mit einem Zimmerstutzen bei Kerzenlicht an einem Stand im „Alten Wirt“ auf die Distanz von 11 Metern. Mit dem Ausbruch des 1.Weltkrieges war es vorbei mit der Gemütlichkeit. Der Verein löste sich auf. Die Wiedergründung erfolgte im Dezember 1918. Es folgten schwierige Jahre und mit der Inflation 1923 erreichte der Monatsbeitrag die phantastische Höhe von 150 Milliarden Mark. Nach der Währungsreform 1924 ging es aufwärts. Nach einem Referat von Sebastian Vogl über den Bayerischen Schützenbund beschloss die Generalversammlung am 29.10.1927 den Beitritt zum Schützenbund und der neuen Sektion München-Ost-Land (heute Gau) und schon im Mai 1929 hielt man anlässlich des 50.Gründungsfestes in Feldkirchen das 2.Sektionsschießen ab, bei dem 268 Schützen um 200 Preise kämpften. Im Jahr 1930 gab es dann in Feldkirchen erstmals Gesellschaftsschießen (heute Vereinsmeisterschaften) und einen Schützenkönig.
Während des Dritten Reiches wurden alle Schützenvereine gleichgeschaltet. Anders als 1914
blieb der Verein bei Ausbruch des 2.Weltkrieges bestehen und über zahlreiche Briefe und Päckchen mit den Kameraden im Felde verbunden. Ende 1944 musste der Stutzen abgegeben werden und die Schützenkette rettete Johann Kahl über die wirren Jahre nach dem Zusammenbruch.
Erst 1951 erfolgte die Wiedergründung und die Altschützengesellschaft gab sich nun den Beinamen „Die Fröhlichen“ und nahmen auch ehemalige Mitglieder des aufgelösten zweiten Schützenvereins gleichen Namens auf, der seinen Sitz im Gasthof Taubenhuber gehabt hatte. Im Jahr 1960 zogen die Altschützen in das Gasthaus „Zur Sonne“ (Glasl) um, blieben aber wegen der beengten Verhältnisse nicht lange dort, sondern wechselt im Oktober 1965 in das neuerbaute „Bräustüberl“ der X. Münch Brauerei, wo sie 4 Stände im Keller bekamen.
Zum 90jährigen Bestehen erhielt der Verein endlich ein Vereinsfahne.
Mit der Wahl von Dr.Rüdiger Dinse zum 1.Schützenmeister im Herbst 1973 vollzog sich eine Wandlung in der Gesellschaft. Sie wurde, dem Zeitgeist entsprechend, den Erfordernissen des modernen Schießsports angepasst. Während in der Vergangenheit der Gedanke der Landesverteidigung die Schützenvereine geprägt hatte, ging es nun ausschließlich um das sportliche Schießen. Geselligkeit und Gemütlichkeit kamen dabei aber auch nicht zu kurz. War früher die Schützen Liesel das einzige weibliche Mitglied einer Schützengesellschaft, so waren nun Damen und Jugendliche willkommen.
Nach Fertigstellung der Gemeindehalle im Januar 1977 können die Altschützen dort neue Räume beziehen.
Die Hundertjahrfeier des Vereines beging man dann 1978 mit einem großen Fest und einem weiteren Sektionsschießen, bei dem 1005 Schützen am Stand waren.
Im Herbst 1978 gibt sich der Verein eine Satzung mit Eintragung in das Vereinsregister.
Unter dem neuen Schützenmeister Erich Wurth (heute Ehrenschützenmeister) wurde ab 1982 vor allem die Jugendarbeit intensiviert und eine Silberkette für den neuen Jugendkönig angeschafft. Die Schülermannschaft
Qualifiziert sich für die Bayer. Meisterschaft.
Der für das gesellschaftliche Leben des Vereines enorm wichtige „Damen-Stammtisch“ wird 1987 gegründet.
Nach einer kurzen Interimszeit unter Paul Flach wird 1988 mit Bärbel Springmann als erste weibliche Schützenmeisterin in der Sektion zur 1.Schützenmeisterin gewählt. Abgesehen von einer berufsbedingten zweijährigen Pause, in der Robert Rieder den Verein führt, hat Bärbel Springmann über zwei Jahrzehnte den Verein geprägt.
Zum 110jährigen Jubiläum 1988 wird erstmals ein Schießen für die Ortsvereine abgehalten. Es kämpften
23 Laienmannschaften aus 16 Feldkirchner Ortsvereinen um die Preise aus dem Gabentempel.
Ab 1985 gibt es Freundschaftsschießen mit Ermengerst, Fahrenzhausen, Obernzenn, aber auch Gronsdorf, Vaterstetten und Anzing. Von 1996 mit 2014 beteiligte sich die ASG am Ferienprogramm der Gemeinde mit einem Besuch im Tierpark Hellabrunn in München. Wegen Überteuerung und unattraktivem Programm stellte die ASG dann 2015 den Besuch ein.
Das 125jährige Gründungsjubiläum wurde zu einem Fest für die ganze Gemeinde. Es gab ein Bürger-, Vereine- und Firmenschießen mit 190 Teilnehmern. Ein Festabend mit Tanz, ein Festsonntag mit ökumenischem Gottesdienst und einem Festumzug mit über 40 Vereinen aus dem Gau München-Ost-Land
(früher Sektion) bildeten den Abschluss der Feierlichkeiten.
Die Ära Springmann endet 2006. Den Verein leitet nun Schützenmeister Andreas Janson. Nachdem das Landratsamt wegen mangelhaftem Abstand mit einer Standschließung in der Gemeindehalle drohte, schuf die Gemeinde im Keller des neu zu errichtenden Hortes an der Raiffeisenstraße Räume für die Altschützen und stiftete dazu Küche und 10 elektronische Stände. Der Umzug ins neue Heim erfolgt zum Anfangsschießen 2007, die feierliche Einweihung war am 09.November. Über 700 Arbeitsstunden haben die Mitglieder in Umzug und Einrichtung investiert und einen Großteil der finanziellen Reserven des Vereines eingebracht.
Das 130jährige Jubiläum 2008 wird wieder mit einem Bürger-, Gruppen- und Vereine-Schießen verbunden, an dem 135 Teilnehmer, die nicht Mitglied bei einem Schützenverein sind, am Stand sind.
Nach vielen Jahren Pause werden ab 2011 wieder Faschingsbälle mit gutem Erfolg abgehalten.
Nachdem die Zahl der Pistolenschützen zunahm, wird erstmals 2012 auch ein Pistolenkönig ausgeschossen.
Die Kette dazu gibt es erst 2013.
Besonders erfreulich ist die Entwicklung in der Jugendarbeit. Derzeit hat die ASG Feldkirchen die größte Jugendgruppe im ganzen Gau. Bereits 2013 nimmt die Jugend an der Jugend-Olympiade des Landkreises teil
und 2016 wird der Schießwettbewerb der Jugend-Olympiade des LK in den Räumen der Altschützen in Feldkirchen ausgerichtet und bei der Siegerehrung konnte die Jugend der ASG auch ordentlich abräumen. Es gab mehrere 2. und 3.Plätze in der Schüler- und Jugendklasse. Jeweils beim Finale der Rundenwettkämpfe
2015 und 2018 erreichte die Feldkirchner Jugendmannschaft einen hervorragenden 3.Platz.
Der alljährliche „Tag der offenen Tür“ wurde 2015 als Benefizschießen zugunsten der Evang.Kinder- und Jugendhilfe Feldkirchen durchgeführt. Die Jugendleiter Hans Peter Thomas und Helene Cronacher sowie Karin Karner sammelten Spenden und organisierten die Veranstaltung. Als Endergebnis konnten dem Kinderheim schließlich 5.733 € per Scheck übergeben werden.
Im April 2016 erschien die 100.Ausgabe der Vereinszeitung, die von Bärbel Springmann herausgegeben wird.
Diese Zeitung verbindet vor allem die Passiven mit dem Verein.
Für 2017 muss leider Unerfreuliches berichtet werden. Im März war im Schützenheim erneut eingebrochen und dabei in der Waffenkammer erheblicher Sachschaden an Tür und Schränken angerichtet worden. Auch Geld aus der Jugendkasse wurde gestohlen, Waffen Gottseidank nicht.
Für das 140jährige Gründungsjubiläum 2018 fasste man sich ein Herz und führte mit Unterstützung durch den Gau im Juli ein Gau-Schießen (das 3. In der Vereinsgeschichte) an zwei Wochenenden ab, bei dem 364 Schützen am Stand gewesen sind. Bei der Preisverteilung konnte Feldkirchen neben der Meistbeteiligung
auch mit zwei 1.Plätzen und einem 2.Platz punkten.
Insgesamt war das Gau-Schießen ein schöner Erfolg, der dem Verein aber viel Mühe und Arbeit gekostet hat.
Dank der vielen Helfer aus dem Verein und der Mithilfe durch den Gau konnte die Aufgabe aber bewältigt werden. Am 30. November feiern die Altschützen mit Gästen mit einer Messe in der Kath.Kirche St.Jakobus d.Ä. und einem Essen im Hotel Bauer das Jubiläum noch nach.
Helmut Kreitmayer
1.Schriftführer